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1K RAL 6014 ALT Gelboliv

Produktinformationen "1K RAL 6014 ALT Gelboliv"

RAL 6014 ALT Gelboliv war der erste Farbton der jungen Bundeswehr und wurde nur in der Anfangszeit bis Anfang der 60er Jahre eingesetzt.
Etwas bräunlicher als der Nachfolger RAL 6014 NEU.

Die Bundeswehr nutzte bis in die 80er Jahre RAL 6014 Gelboliv. Anfang der 60er Jahre wurde der Farbton, nicht aber der Farbcode verändert. Der Farbton des ersten RAL 6014 (ALT) sieht wesentlich bräunlicher aus als der des Zweiten (NEU), welcher eher ins Grünliche geht.
Eingeführt mit Gründung der Bundeswehr 1956, relativ kurz eingesetzt und dann Anfang der 60er Jahre von RAL 6014 NEU Gelboliv ersetzt.

Der bräunliche "ALT"- Farbton wurde jedoch noch lange Zeit vereinzelt weiter verwendet, so liegen uns einige KFZ Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände vor die in Zeiträumen bis 1969 datiert sind und in RAL 6014 ALT lackiert sind.
Dennoch waren komplette Fahrzeuge die in RAL 6014 ALT lackiert waren eher die Ausnahme, spätestens nach den Werkinstandsetzungen wurden diese dann in das grünlicherer RAL 6014 NEU umlackiert.

 

Beide RAL 6014 Farbtöne waren nie stumpfmatt, sondern ab Werk matt (ca. 12 Glanzeinheiten bei 60°).
Bereits nach kurzer Nutzung mattierten diese Farbtöne allerdings derart stark nach, so dass diese stumpfmatt und heller wurden.

Wir bieten beide RAL 6014 Farbtöne als 1K Kunstharzlack in matt mit 12 GE an.

 

 

Erklärungen zu RAL 6014 ALT und NEU.

Die Bundeswehr nutzte bis in die 80er Jahre RAL 6014 Gelboliv.

Der Farbton des ersten RAL 6014 sieht jedoch etwas bräunlicher aus als der des Zweiten, welcher eher ins Grünliche geht. Wieso ist das so?
Viele Leute gingen davon aus dass die Farbe irgendwann "geändert", der RAL Code aber beibehalten wurde. Das ist nachweislich falsch.
Was nach 1961 ins RAL Register eingetragen wurde, hat heute immer noch Gültigkeit. Es ist also davon auszugehen dass nicht die Farbe, sondern das Herstellungsverfahren geändert wurde.
Die Lösung ist naheliegend wie banal. Dazu ein paar Hintergrundinformationen um das Ganze verständlich zu machen.
Das 1925 erschaffene RAL Register sollte dazu dienen den Reproduktionsprozesse zu vereinheitlichen.

Beispiel: Fa. Müller in Buxtehude sollte anhand der RAL Vorgaben in der Lage sein genau den gleichen Farbton zu produzieren wie Fa. Schmitz in Landau wenn es beispielsweise darum ging das Feldgrau Nr.2 der Reichswehr ( RAL 7009 Grüngrau) herzustellen.

Nun war man in der Lehre der Farbmetrik in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch nicht so weit fortgeschritten wie einige Jahre später.
Die Farbkarten wurden damals ausschließlich vom menschlichen Auge verifiziert, oftmals sogar ohne Verwendung einer genormten Lichtquelle.
Dies hatte zur Folge, dass einige Farben die unter Kunstlicht zwar alle gleich aussahen, im Sonnenlicht aber einen ganz anderen Farbwert wiedergaben.
Besonders bei Grüntönen war dieser Unterschied sehr stark zu sehen.

Bis 1961 war die RAL Tabelle 840 R (revidiert) in Gebrauch. Danach wurde die Tabelle 840 HR ausgegeben, welche heute immer noch Anwendung findet.
Die wichtigste Änderung dieser Tabelle ist, daß nun bei der Beurteilung der einzelnen Farben die Metamerie Beachtung findet.
Metamerie beschreibt unter Anderem das Wahrnehmen eines bestimmten Farbtones unter Beleuchtung mit unterschiedlichen Wellenlängen.

Einfach: Eine Farbe X sieht zb. unter Kunstlicht ( zb. Leuchtstoffröhre) genauso aus wie unter Tageslicht (zb. Sonnenlicht).
Es wurde festgelegt, dass alle Farben ab 840 HR die mit Licht aus einem genau festgelegtem Wellenlängebereich beleuchtet werden, ihren Farbton nicht verändern dürfen.

Das erklärt ziemlich plausibel wieso es nun 2 vermeintlich unterschiedliche RAL 6014 Farbtöne gibt.
Die Farbtöne sind eigentlich gar nicht verschieden, der Eine (6014 ALT) ist nur vor der Einführung der Metamerie hergestellt worden, und der Andere (6014 NEU) unter Berücksichtigung der Metamerie.
Letztendlich sind die beiden "Farbtöne" unter Licht einer bestimmten Wellenlänge nahezu gleichaussehend.

Bei grellem Sonnenschein sieht man zwischen RAL 6014 ALT und NEU fast keinen Unterschied. Ist es allerdings bewölkt, oder wird der Lack indirekt beleuchtet, erscheint RAL 6014 ALT viel bräunlicher als RAL 6014 NEU.

Jetzt würde man eigentlich davon ausgehen, dass ab 1961 nur noch die neue Farbe Anwendung fand. Aber nicht bei der Bundeswehr!
Die Umstellung auf die neue RAL Karte 840 HR fand bestimmt einige Jahre später statt, zumal auch sicher tonnenweise hergestellte Farbe aus früheren Zeiten vorrätig war.
Die ersten Fahrzeuglackierungen in dem neuen Erscheinungsbild (RAL 6014 NEU) im großen Stil lassen sich auf die Jahre zwischen 1967 und 1969 zurückverfolgen.
Genau kann das momentan nicht bestimmt werden, da wir auch schon Fahrzeuge von 1962 gesehen haben die bereits RAL 6014 NEU appliziert hatten.

Es ist nun gelungen die alte Farbe unter Berücksichtigung metamorischer Gesichtspunkten wieder herzustellen.

 

Wir hoffen die Thematik einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben.
Falls Fragen zu diesem Thema vorherrschen sollten, scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen.

 

Doch welche Farbe ist nun die Richtige für Ihr Fahrzeug?

Liegt das Baujahr des betreffenden Fahrzeuges zwischen 1956 und 1962 ist es letztendlich Geschmackssache.
Wer auf Individualität Wert legt ist mit RAL 6014 ALT gut beraten, da dieser "Farbton" sonst nicht erhältlich ist und den allgemeinen Zustand der 60er Jahre widerspiegelt.

 

Eine Anmerkung zum Glanzgrad: 

Frage: RAL 6014 ist das nun stumpfmatt, matt oder seidenmatt? Antwort: alles!
Kurz ein Abriss zu den Glanzgraden und deren technische Messung nach DIN 67530.

Bei 60° Messwinkel werden die Glanzgrade wie folgt bezeichnet (Verwendungen bei der Bundeswehr in Klammern):

  • >90      = glänzend (Stabsfahrzeuge)
  • 50 - 70 = halbglänzend (Stabsfahrzeuge)
  • 20 - 30 = seidenmatt (einige TMIL Fahrzeuge wie MB 608, StOV Mopeds und Ausrüstung)
  • 15 - 20 = halbmatt (z.B. VW 181 und VW 183)
  • 10 - 12 = matt (sämtliche Radfahrzeuge und Gerät der Bundeswehr)
  • <3        = stumpfmatt (Gefechtsfahrzeuge ab ca. Ende der 70er Jahre - danach und bis heute nur als Reparaturlack für Ausrüstung)

 

Die Fahrzeuge der Bundeswehr waren bis 1984 nahezu durchweg in matt lackiert!

Der Grund warum die meisten Menschen diese Fahrzeuglackierungen als stumpfmatt in Erinnerung habe ist einfach.
Qualitativ waren die alten BW Lacke nicht gerade hochwertig. Die Lacke kreideten schon nach kürzester Zeit unter den enormen Belastungen durch Staub, Sand, Matsch und Schnee aus und waren statt wie ursprünglich matt, nur noch stumpfmatt.
Dazu kam oft ein leichter Grauschleier die die Lacke heller aussehen ließen. Das waren die Mattierungsstoffe die sich an die Oberfläche des Lackes "gewaschen" hatten.
Auch das Waschen der Fahrzeuge mit Diesel hat den Lacken nicht gut getan und sie zum Ausbleichen gebracht.

Ein weiterer Grund ist, dass häufig matt und stumpfmatt miteinander verwechselt werden. Hier bestehen jedoch gravierende Unterschiede.
Kommen Sie in unsere Ausstellung in Bad Honnef, wir halten Glanzgradmuster für Sie zur Anschauung bereit.

Eine Ausnahme stellen Gefechtsfahrzeuge dar, welche einige Jahre vor Einführung des Fleckentarnanstriches in RAL 6014 F9 stumpfmatt lackiert wurden.

Weiterhin gab es auch Fahrzeuge mit einem höheren Glanz. Volkswagen hat seine VW 181 und VW 183 beispielsweise in dem RAL 6014 sehr ähnlichen VW L319 Gelboliv halbmatt (auch bei uns erhältlich) lackiert.

Das entspricht ungefähr einem Glanzgrad von 15-20 GE bei 60° Messwinkel. Diesen Glanz können wir mit einem 2K PU Klarlack für eine 3 Schichtlackierung erreichen.

Dann gab es auch Stabsfahrzeuge die oftmals halbglänzend oder auch glänzend lackiert waren.
Mercedes /8 Stabsfahrzeuge oder einige Eskortenkräder zum Beispiel. Der Farbton wirkt dadurch viel dunkler als in matt.

 

Wer also sein Bundeswehrfahrzeug "neu oder in Gebrauch" darstellen möchte, liegt mit der matten Farbwahl genau richtig.

Nur richtig verschlissene Lackierungen wurden mit der Zeit stumpfmatt und erscheinen heller.

Einen VW 181 Kübelwagen beispielsweise im falschen Glanzgrad "stumpfmatt" zu lackieren, ist nicht original, es sieht auch noch sehr seltsam aus!

Wir bieten unser RAL 6014 hier in matt zwischen 10 und 12 GE an. Einen anderen Glanzgrad zu erzeugen ist jedoch problemlos mit einem unserer Klarlacke möglich.

Natürlich können wir den Lack auch direkt in einem anderen Glanzgrad herstellen.
Nutzen Sie hierzu bitte unsere Sonderbestellungsoptionen.
Sprechen Sie uns im Zweifelsfall einfach an!

Abfüllungen: 0,75L Eimergebinde, 2,5L Eimergebinde
Farbtongruppe: Braun, Grün, Oliv
Glanzgrad: matt
Lacksystem: 1K Kunstharzlack
Verwendung: Bundeswehr
Verfügbare Downloads:

Zubehör

1K Spezial Verdünnung KH/AC
Zum Verdünnen der 1K Grundierungen und Lacke, sowie Reinigen der Gerätschaften.

Varianten ab 6,50 €*
28,90 €*
1K PUR Klarlack
Für die letzte Schicht im Lackaufbau. Mit diesem Klarlack wird die Oberfläche des Lackes noch kratzresistenter und UV-beständiger und bleibt damit (wenn gewünscht) stumpfmatt

Varianten ab 16,00 €*
48,00 €*
1K Zinkphosphat Rostschutz Füllhaftgrundierung
Die nötige Basis für alle weiteren Deckanstriche, für die Anwendung auf Stahl und Altanstrichen - mit aktivem Korrosionsschutz

Ab 17,00 €*